Die Erklärung des Zervixschleimes

I. Wie kann man das Zeichen S beobachten?

Anmerkung: Mit Erlaubnis des Verfassers werden hier größere Auszüge aus dem Buch zitiert. In einigen Fällen erfolgte ein Einschub, der für ungewollt kinderlose Paare wichtig ist. Diese Einschübe sind in eckige Klammern gesetzt.

Viele Frauen haben schon immer an einigen Tagen im Zyklus ein vermehrtes Feuchtwerden oder den Abgang einer schleimigen Flüssigkeit verspürt. Wenn eine Frau vermehrt darauf achtet, verfeinert sich diese Empfindung; der vorübergehend vermehrte Schleimabgang wird verstärkt wahrgenommen. Eine weitere Hilfe besteht in folgendem:
jede Frau sucht mehrmals täglich die Toilette auf und verwendet zum abschließenden Reinigen Toilettenpapier. Zum Beobachten des Zeichens S ist wenig saugfähiges, eher farbloses Papier von minderer Qualität besser als hochwertiges, weiches. Der Anfängerin ist zu raten, dass sie sich bei jedem Aufsuchen der Toilette vor und nach dein Pressen zum Urinieren oder Stuhlgang abtupft (einmal und nur von vorne nach hinten wischen!).
Wenn man das Papier ansieht, kann man an den entsprechenden Tagen den am Papier haftenden Schleim sehen.
Die ganze Beobachtung dauert nur wenige Sekunden!
Indem man das Papier zusammenlegt und wieder auseinanderfaltet, kann man prüfen, ob die schleimige Absonderung ausziehbar, dehnbar ("spinnbar") ist. Das ist das wichtigste Unterscheidungsmerkmal für jene Frauen, die über einen ständigen Ausfluss klagen. Dieser hat ein anderes Aussehen, vor allem ist er meistens nicht ausziehbar, nicht dehnbar. Dadurch wird S auch innerhalb eines ständig vorhandenen Ausflusses erkennbar (im Anhang B des Buches finden Sie Hinweise, wie ein Ausfluss beseitigt werden könnte). Das Zeichen S wird am Scheidenausgang beobachtet, wo sich sein Aussehen von einem Tag zum anderen ändern kann. Wichtig: Finger nicht in die Scheide einführen! Das Innere der Scheide kann immer feucht sein und dann die Anfängerin verwirren.

Der Arzt kann den Zervixschleim am äußeren Muttermund entnehmen und auf ein Glasplättchen (Objektträger) aufbringen. Ein zweites Glasplättchen wird darauf gedrückt und dann zieht man die beiden Objektträger auseinander. Dasselbe kann man auch mit Toilettenpapier machen.

Abb. 1a

Diese Abbildung 1a zeigt einen weißlichen Schleim, der zäh und nur wenig dehnbar ist und nach kurzem Auseinanderziehen abreißt.
Diese Art des Zervixschleims ist ein S "der weniger guten Qualität". Diese Art des S kann die persönlich beste fruchtbare Zeit für jene Frauen anzeigen, bei denen bei der äußerlichen Beobachtung keine weitere Veränderung zu einem S einer "besseren" oder "der besten Qualität" auftritt. [Ein Grund für Kinderlosigkeit kann die ungenügende Verflüssigung des Zervixschleimes sein. Deshalb ist es sehr wichtig, dass sie diesen Schleim, auch wenn sie nur weniger gute Qualitäten feststellen können, beobachten und eintragen. In einem solchen Fall kann die zur Verfügung stehende Zeit für eine Empfängnis sehr kurz sein.]

Abb. 1b

Abbildung 1b zeigt ein zwar besser dehnbares S, das meist nicht klar, sondern z.B. eher trüb oder milchig ist. Meistens wird dieses S noch zum S "der weniger guten Qualität" zu rechnen sein (es sei denn, es zeigen sich auch glasige Fäden, was einen Übergang zu Abb. 1c bedeuten würde). Wiederum kann diese Art des S die persönlich beste fruchtbare Zeit für jene Frauen anzeigen, bei denen bei der äußerlichen Beobachtung keine weitere Veränderung zu einem S "der besten Qualität" auftritt.

Abb. 1c

Abbildung 1c zeigt einen dehnbaren und glasklaren Schleim ("Spinnbarkeit des Zervixschleims", dehnbar bis 10 cm und mehr)

II. Wie kann das Zeichen S bei der Selbstbeobachtung aussehen?

Zu Beginn des Zyklus kommt nach t oder Ø, bzw. f, zuerst meist:

A. S der weniger fruchtbaren Tage, das meint "Qualität weniger gut" (Eintreten einer Schwangerschaft ist aber möglich. Hinweis: es gibt keinen Schleim von "unfruchtbarem Typ"!):

1. Mögliche Beschreibungen sind z. B.:
Weißlich, dicklich, trüb, milchig, dick-gelb, klumpig, cremig, klebrig zäh. Wenn irgendeine dieser Beschreibungen zutrifft, dann tragen Sie den Buchstaben S ein. Wichtig: In der Tabelle ganz unten möchten Sie mit eigenen Worten S kurz beschreiben (meist genügen hierfür ein oder zwei Eigenschaftswörter)
Im Verlauf der zunehmenden Erfahrung ziehen es manche Frauen vor, oberhalb von S ein Symbol für den von ihnen beobachteten Schleim zu setzen. Im Anhang C des Buches sind Beispiele angeführt. Im Ablauf des Zyklus kommt nach dem S der "weniger guten Qualität" meistens (aber nicht immer):

B. S der besonders fruchtbaren Tage ("beste Qualität")

Mögliche Beschreibungen von Erscheinungsformen des S, die eine besonders fruchtbare Zeit anzeigen können:

2. Wird in der besonders fruchtbaren Zeit stärker ausziehbar ("in Fäden ausziehbar", "dehnbar") = "fadenziehend", "spinnbar"; kann ganz klar werden.
3. Kann aussehen wie Eiweiß des rohen Eies (nicht des gekochten Eies): "Eiklar", Eiweiß-Schleim".
4. Glasig-durchscheinend: "wie Gelee", glasklar".
5. "Eiweiß-Schleim" oder "glasiger Schleim" kann klar oder weißlich trüb sein (mit glasigen Fäden durchsetzt). Er kann auch eine geringe oder stärkere Blutbeimengung haben (rosa, rot, rotbraun) oder einen zart gelblichen Farbton. Es kann sogar eine starke Blutung damit verbunden sein, sog. "Ovulationsblutung" 
6. Der Schleim der besonders fruchtbaren Zeit kann derart dünnflüssig werden, dass er einfach wegrinnt wie Wasser
("Wasserfall"). Eine Dehnbarkeit kann nicht geprüft werden, da am Papier kein Schleim zu sehen ist. Das kann Verwirrung auslösen, da man einen sichtbaren Schleim am Papier erwartet.
Wenn der Schleim derart dünnflüssig wird, kann die Empfindung einer ausgesprochenen Nässe, verbunden mit "weich" oder "glatt' am Scheideneingang, die wichtigste Beobachtung sein ("nass", "schlüpfrig", "glitschig" "nass und schlüpfrig"): Das bedeutet besten Schleim, obwohl man den Schleim nicht sehen kann. Überhaupt kann die Empfindung wichtiger werden als das, was man sieht!
Die besonders fruchtbare Zeit kann sich bereits dadurch anzeigen, dass beim Abtupfen mit dem Toilettenpapier das Papier infolge der glatten Nässe leicht darübergleitet (,schlüpfrig", "glitschig'). Wenn S eine besonders fruchtbare Zeit anzeigt (Ziffern 2 bis 6) - selbst wenn dies nur einmal am Tag sein sollte -, muss dies in der Tabelle eigens angemerkt werden: [Hier ist die optimal fruchtbare Zeit. Die Zeit um den Höhepunkt. Das Kapitel: 7. Die Auswertung des Zyklus, geht gezielt darauf ein.] 
- Oberhalb des S wird z. B. noch EW ("Eiweiß") oder gl ("glasig") eingetragen, je nachdem welche Bezeichnung von der betreffenden Frau für einen bestimmten Tag vorgezogen wird. Die flüssige Beschaffenheit wird mit fl oberhalb S oder mit ns ("naß/ schlüpfrig") eingetragen, manche Frauen tragen ganz unten "Wasserfall" ein.
Tragen Sie bitte auch alle Empfindungen, die Sie wahrnehmen können, in der Tabelle ganz unten ein! Für manche Frau ist allein die Empfindung "nass" am Scheideneingang, meist verbunden mit weich-, "glatt- "schlüpfrig", das Zeichen der besonders fruchtbaren Zeit, ohne dass sie S sehen kann!
-  Davon zu unterscheiden ist f, wie in Tabelle 1.1 beschrieben, dem eine Wahrnehmung im inneren der Scheide zugrundeliegt. 
- Vor und nach dem S der besonders furchtbaren Tage kommen meist andere Formen des S zur Beobachtung (wie weiter oben als
S der weniger fruchtbaren Tage beschrieben):
Es ist sehr wichtig, dass auch S des weniger fruchtbaren Typs an jedem Tag eingetragen wird, selbst wenn es nur einmal am Tag beobachtet werden kann.
Alle Formen von S und die Beobachtung f werden als "Zeichen der Fruchtbarkeit" zusammengefasst.

In der Zeit nach der Geburt eines Kindes und in den Wechseljahren wird eine Auslegung der Beobachtungen sehr oft nur dann möglich, wenn man aus eigener Erfahrung um die oben angeführten Unterschiede der "Zeichen der Fruchtbarkeit" weiß. [Es hat also durchaus Vorteile, wenn Sie bis zum Eintritt einer Schwangerschaft die Zyklusbeobachtung sorgfältig durchführen, eintragen und später davon profitieren.]

  1. Das Anleitungsbuch,

  2. die grundsätzliche Vorgangsweise,

  3. das Zyklenblatt,

  4. grundlegende Eintragungen,

  5. der Verlauf der Aufwachtemperatur,

  6. die Zeichen der Fruchtbarkeit,

  7. die Auswertung des Zyklus,

  8. sonstige hilfreiche Hinweise,

  9. Eintreten einer Schwangerschaft,

  10. die Natürliche Empfängnisregelung,

  11. wenn alles nichts hilft,

  12. die Finanzierung dieses Projektes

  13. der Autor stellt sich vor, Kontakt

  14. die Bildergalerie.

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